Institutionelle und Organisatorische Aspekte der Humanitären Logistik

Projektbeschreibung

Internationale Katastrophen, wie das Erdbeben in Haiti, die Fluten in Pakistan, oder Hungersnöte in Afrikanischen Ländern, erfordern zeitnah den Transport von Hilfsgütern in die betroffenen Regionen. Dafür werden häufig Transportkapazitäten ohne gesicherte Verfügbarkeit auf dem privaten Markt gechartert. Diese Lösung hat den Nachteil, dass Hilfsorganisationen mit Wartezeiten oder höheren Preisen konfrontiert werden, da Flugzeuge ggf. erst aus entfernten Regionen in das entsendende Land gebracht werden müssen. Ein allgemein gültiges, sofort abrufbares Transportkonzept, das klar die Kompetenzen zuweist, die Mittelzuweisung und den Organisationsablauf, regelt gibt es bislang nicht.

In dem Projekt wurde von 2010 bis 2013 untersucht, wie geeignete Lufttransportkapazitäten speziell für Katastrophenfälle bereitgestellt werden können. Das Konzept gemeinsam genutzter Transportkapazitäten zeigte eine klare Kompetenz- und Mittelzuweisung auf. Mittels der Instrumente der neuen Institutionenökonomik wurden Handlungsempfehlungen für eine effiziente und effektivere Organisation von Hilfsgütertransporten erarbeitet. So könnten innerhalb kürzester Zeit Flugzeuge bereitstehen, die den Transportbedarf von Hilfsorganisationen decken. Die dadurch für Hilfsorganisationen wesentlich vereinfachte organisatorische und logistische Planung erlaubt eine effektivere und effiziente Leistung von wirklicher Katastrophenhilfe vor Ort.

Zahlreiche Experteninterviews und Workshops wurden in den letzten Jahren im Rahmen der Projekte zur Humanitären Logistik durchgeführt, u.a. beim 9. Europäischen Bevölkerungsschutzkongress. Das BIGS beteiligte sich an Fachkonferenzen und steht weiterhin im Dialog mit öffentlichen Einrichtungen, Hilfsorganisationen und Logistikunternehmen.